Dienstag, 31. Dezember 2013

Miis Hüüsli, miis Warmwasser, miin Strom

Auf einem Spaziergang in Höngg entdeckt: ein Einfamilienhaus mit einer gemischten Anlage für Solarthermie (zwei grosse Kollektoren unten links hinter den Zweigen) und den kleineren Photovoltaik-Modulen (oben und rechts).

Gemäss dem Elektrizitätswerk der Stadt Luzern (EWL) liefern 16m2 Stromkollektoren (Photovoltaik) genügend elektrischen Strom, um den Strombedarf eines 4-Personen-Haushaltes in einem Einfamilienhaus zu 30% zu decken.

Montag, 16. Dezember 2013

Wer hat's erfunden? Die Schweizer!

Wie wärmedämmen?
Alte Häuser sind schön – aber schwer zu isolieren. Die Empa und die Fixit AG haben gemeinsam auf Basis von Aerogel einen neuartigen Putz entwickelt, der doppelt so gut isoliert wie heute übliche Dämmputzsorten. Er dämmt Wärme vergleichbar gut wie Polystyrolplatten. Das Produkt kam 2013 auf den Markt.

In der Schweiz gibt es anderthalb Millionen Altbauten. Diese Bausubstanz gehört zu unserem Land und manche dieser Häuser prägen das Bild unserer Dörfer und Altstädte. Doch aus energetischer Sicht stellen manche alten Häuser ein Problem dar: Wer Energie sparen will, muss sein Haus isolieren, doch bei einem Riegelhaus kann man nicht einfach Isolationsplatten auf die Fassade schrauben. Auch bei einem Zürichsee-Weinbauernhaus oder einem Art-Deco-Haus aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts gibt es solche Probleme.

Um die Optik einer alten Hauswand zu erhalten, eignet sich ein Verputz am besten. Und auch beim Auskleiden von verwinkelten Treppenhäusern, Rundbögen und Stützmauern ist das Zuschneiden von Dämmplatten ein mühseliges Geschäft. «Eine Innenverkleidung aus Dämmputz lässt sich wesentlich schneller aufbringen», erklärt Empa-Bauphysiker Thomas Stahl. «Ausserdem liegt der Putz direkt auf dem Mauerwerk auf und lässt keine Lücken, in denen Feuchtigkeit kondensieren kann.»

Dämmputz im Vergleich
Deshalb haben die Empa und das Fixit-Zentrallabor versucht, die Dämmeigenschaften von Putz soweit zu entwickeln, dass Putz ebenso gut dämmt wie eine Polystyrolplatte. Die jahrelange Forschungsarbeit hat nun Erfolg: Das Produkt hat die Laborversuche überstanden und wurde seit Anfang Juli 2012 an den ersten Gebäuden getestet. Dort hat der neue Dämmputz auch im Alltag gehalten, was er versprochen hatte, das Material ist seit diesem Jahr auf dem Markt.

Der beste Dämmstoff der Welt - ist Luft!
Der neue Dämmputz verwendet Aerogel. Das Material, auch als «gefrorener Rauch» bekannt, besteht zu rund 5 Prozent aus Silikat – der Rest ist Luft. Aerogel wurde bereits in den Sechzigerjahren zur Isolation von Raumanzügen eingesetzt und hält 15 Einträge im Guinness-Buch der Rekorde, darunter denjenigen als «bester Isolator» und «leichtester Feststoff». Im Baubereich wird Aerogel bereits eingesetzt, etwa als einblasbarer Isolierstoff für Mauerzwischenräume oder in Form von Dämmplatten aus Faserflies.

Das Problem ist, dass Aerogel unter dem Druck einer professionellen Putzmaschine zerbröselt. Um den Putz «Industriemaschinen-tauglich» zu machen, brauchte es einiges an Kenntnis über die Inhaltsstoffe von Trockenputzmischungen und deren Wechselwirkung mit Aerogel. Und eine Reihe von Versuchen – von der handtellergrossen Laborprobe bis zum monatelangen Bewitterungsversuch. Nun haben die Forscher von Empa und Fixit eine Lösung, die demnächst patentiert werden soll.
Die Proben des Aerogel-Putzes ergaben eine Wärmeleitfähigkeit von weniger als 30 mW/(mK) – doppelt so gut isolierend wie Dämmputz, den es heute zu kaufen gibt. Wenn sich die Innovation am Markt durchsetzt, hat die Empa den Schweizer Hausbesitzern etliches an Energieverbrauch erspart.

Sonntag, 1. Dezember 2013

So gelingt der Umstieg auf saubere, erschwingliche Energien

Seit Fukushima ist klar, dass die Schweiz auf die Kernenergie verzichten will. Das Vertrauen in die erneuerbaren Energien ist jedoch vielerorts noch fragil, ihr Marktanteil klein. Wie lässt sich das ändern? Wie schaffen wir den Umstieg? Lassen sich die alten Kernkraftwerke sauber ersetzen?

Energiefachmann Rudolf Rechsteiner zeigt anhand neuster Zahlen zur Energieproduktion und zum Verbrauch, wo wir heute in Europa energiepolitisch stehen und wie wir bis ins Jahr 2030 komplett auf erneuerbare Energien umsteigen können. Der Autor erklärt in einer verständlichen Sprache das Potenzial aller sogenannt sauberen Energien. Dabei berücksichtigt er auch die Kosten der neuen Technologien unter verschiedenen wirtschaftlichen und politischen Bedingungen und stellt diese den Kosten der Atomenergie gegenüber. Rechsteiner vermag aufzuzeigen: Der Umstieg auf saubere Energien wie Wind, Sonne, Geothermie und Biomasse ist möglich, und zwar zu 100 Prozent.

Rechsteiner ist überzeugt: Die neuen Technologien setzen sich durch. Und besser noch: Die Schweiz und die Schweizer Wirtschaft können davon profitieren. Über hundert aktuelle Illustrationen geben Antworten auf aktuelle Fragen. Der Autor ist Ökonom und war während 20 Jahren in der Leitung der ADEV-Energiegruppe. Heute ist er Verwaltungsrat der Industriellen Werke Basel.